Patrozinium:
Kreuzerhöhung, 14. September

Bau- und Wallfahrtsgeschichte:

Die erste Mess-Stiftung zu Hl. Kreuz ist nachweisbar im Jahr 1606. Der Schongauer Gerichtspfleger Johann Joachim Westacher ließ auf eigene Kosten vor dem Schloßtor der Stadt (heute Maxtor) an der Straße nach Augsburg eine kleine hölzerne Kapelle errichten.

In der halbrunden Kapelle wird ein überlebensgroßes Bild mit dem Gekreuzigten angebracht. Zu diesem Bild pilgern bald viele Gläubige. Georg Bader, ein Schongauer Bürger, wird nach einer Wallfahrt zum Bild des gekreuzigten Heilands in der Kapelle von einer Lähmung geheilt. Diese erste Wundertat vom Bild des Hl. Kreuzes in der Kapelle wird bald bekannt. Dadurch strömen immer mehr Pilger zur Heiligkreuzkapelle, auch aus den umliegenden Dörfern von Schongau. Zugleich erteilt das bischöfliche Ordinariat in Augsburg die Erlaubnis, in der Kapelle die hl. Messe zu feiern. Da die hölzerne Kapelle, die 1660 schon einmal erweitert wurde, baufällig ist, wird durch Johann Schmuzer von 1690-1693 ein Steinbau errichtet. Die Stuckarbeiten führt der Schongauer Künstler und Ratsherr Johann Pöllandt aus, 1725 erfolgt eine Erweiterung um Umgestaltung (Neustuckierung) durch Joseph Schmuzer. 1821 stiften die Schongauer Bürgerinnen Maria Marzella und Maria Adelheid Lory den klassizistischen Hochaltar. Im Mai 1830 wird feierlich das 200jährige Wallfahrtsjubiläum begangen.

Durch die raffinierte Grundrisskomposition hat Joseph Schmuzer zwei gleichwertige, in sich zentrierte Räume geschaffen, die von Flachkonchen überwölbt werden. Beim Eintreten blickt der Betrachter auf den vornehmen klassizistischen Hochaltar mit dem Gnadenbild des Gekreuzigten, vor einem Ölbild, das Maria Magdalena unter dem Kreuz und im Hintergrund Jerusalem zeigt. Vor den beiden gekoppelten Säulen des Altaraufbaus steht links die barocke Figur (Pöllandt) der schmerzhaften Mutter Gottes, rechts die des Evangelisten Johannes

Im älteren Teil der Kapelle als Deckengemälde eine Szene aus dem Alten Testament: Die kupferne Schlange (Num. 21,8). In den Gewölbezwickeln Szenen aus der Bibel, die auf Jesus und das Kreuz verweisen.

 

 

 

 

 

 

Deckengemälde im Erweiterungsbau: Szenen und Symbole aus der Leidensgeschichte Jesu, z. B. Rock Christi, Martersäule, Geißeln, Schwamm, Speer, Schweißtuch, Hahn. In den Zwickeln Engel mit Schriftstellen, die in Bezug zum Leiden Jesu stehen und Stelle aus den Karfreitagsgesängen „Popule meus“.

 

 

 

Von den Gebetserhörungen zeugen die zahlreichen Votivtafeln in der Kirche. Erst 1894 wird die Kuppel des Erweiterungsbaus mit einem Fresko ausgeschmückt. 1980 wird die Kirche innen und außen gründlich renoviert.